Industrie 4.0‑Testumgebungen – Mobilisierung von KMU für Industrie 4.0
Axel Deilmann
Unternehmensberater
Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) fördert das Innovationspotential kleiner und mittlerer Unternehmen (KMU), um digitalisierte Prozesse und Produkte zu erproben und umzusetzen. Um die Forschungsförderung insbesondere für erstantragstellende KMU attraktiver zu gestalten, hat das BMBF das Antrags- und Bewilligungsverfahren vereinfacht, beschleunigt und die Beratungsleistung für KMU ausgebaut. Konkrete Anwendungsfelder und Technologien sind nicht vorgegeben. Ein Bezug zu Industrie 4.0, Internet der Dinge oder Cyber-Physischen Systeme ist allerdings Voraussetzung. Wichtige Förderkriterien sind Exzellenz, Innovationshöhe und wirtschaftliches Potential.
1. Zuwendungszweck
Ziel dieser Maßnahme ist es, kleine und mittlere Unternehmen bei der Anpassung an digitalisierte Prozesse und bei der Forschung & Entwicklung von neuen digitalen Produkten zu unterstützen. Dies geschieht durch die Förderung von Pilotprojekten zur Erprobung innovativer Industrie 4.0 – Komponenten durch KMU in forschungsnahen Testumgebungen. An deutschen Forschungsinstituten stehen den KMU eine Reihe von Industrie 4.0 Testumgebungen zur Verfügung. Diese vernetzten und heterogenen Testumgebungen bieten den KMU unterschiedliche spezifische Kompetenzen und Fähigkeiten an. Damit erhalten KMU einen Zugang zu Pilotanlagen und Demonstrationsfabriken, um ihre neuen Methoden zur Gestaltung, zum Betrieb und zur Bewertung von IT-basierten Produktionssystemen zu erproben, anzupassen oder weiter zu entwickeln. Zusätzlich können geeignete Aus- und Weiterbildungsprogramme anhand der gewonnenen Erkenntnisse erarbeitet werden.
2. Gegenstand der Förderung
Gegenstand der Förderung sind Einzelvorhaben von kleinen und mittleren Unternehmen im Themenfeld Industrie 4.0 und Internet der Dinge. Die Erprobung von neuen digitalen Produkten, die Anpassung an digitalisierte Prozesse sowie die Entwicklung vernetzter Geschäftsmodelle soll gefördert werden.
Basis der geförderten Pilotanwendungen ist ein Zusammenwirken von KMU, die realitätsnahe, komplexe und vernetzte Testumgebungen für ihre neuen Industrie 4.0‑Komponenten suchen und vorhandenen Demonstrationsanlagen, sogenannter “I4.0 Testumgebungen”, die diese Umgebung bieten können. Die KMU werden mit der Förderung in die Lage versetzt, eigene Lösungen in für sie geeigneten, praxisnahen I4.0 Testumgebungen zu erproben. Damit wird die Einführung und Umsetzung von Industrie 4.0 in die betriebliche Praxis wesentlich erleichtert.
Damit mögliche Innovationsbarrieren vermieden werden und um besonders KMU anzusprechen, die noch keine Erfahrung mit öffentlichen Fördermöglichkeiten haben, wird die gesamte Fördermaßnahme begleitet. Diese Begleitung umfaßt für Förderinteressenten z. B. eine Erstinformation, eine Unterstützung bei der Auswahl einer geeigneten 4.0 Testumgebung oder der Antragstellung. Während der Fördermaßnahme wird die Durchführung der Pilotanwendung begleitet, der Projektabschluß unterstützt sowie eine Auswertung mit expliziten Handlungsempfehlungen angeboten. Nach Abschluß des Projekts besteht darüber hinaus die Möglichkeit für einen Erfahrungsaustausch zwischen KMU und Testumgebungs-Betreibern.
Es wird ein breites Themenspektrum adressiert. Förderung kann für Pilotanwendungen beantragt werden, die den Einsatz von Industrie 4.0 in den KMU voranbringen. Dazu gehören die Entwicklung, Erprobung oder Anpassung neuer digitaler Produkte, innovative Systemansätze und damit zusammenhängender vernetzter Geschäftsmodelle. Durch die Fördermaßnahme soll insbesondere eine schnelle und zielgerichtete Entwicklung innovativer cyber-physischer Systeme (CPS) unterstützt werden. Die Vernetzung und Interoperabilität in heterogenen CPS-Umgebungen soll beschleunigt werden.
Die adressierten Anwendungsfelder / Branchen entsprechen dem Förderprogramm IKT 2020: Automobil und Mobilität, Maschinenbau und Automatisierung, Gesundheit und Medizintechnik, Logistik und Dienstleistungen, Energie und Umwelt sowie IKT-Wirtschaft. Aufgrund des Innovationsbedarfs wird ein Fokus auf Komponenten‑, Maschinen- und Anlagenhersteller gelegt.
3. Zuwendungsempfänger
Antragsberechtigt sind ausschließlich kleine und mittlere Unternehmen (KMU’S) mit F&E‑Kapazität in Deutschland.
4. Zuwendungsvoraussetzungen
Gefördert werden Pilotanwendungen, durch die eine Nutzung von vorhandenen 4.0‑Testumgebungen ermöglicht wird. Die Nutzung muß der praxisnahen Erprobung eigener Industrie 4.0‑Lösungen des beantragenden KMU dienen.
Es werden nur Einzelvorhaben von KMU gefördert, deren Ergebnisse in der Bundesrepublik Deutschland primär verwertet werden und so den Bildungs‑, Wissenschafts‑, Forschungs- und Wirtschaftsstandort Deutschland stärken und weiter ausbauen. Eine zusätzliche Nutzung der Projektergebnisse im EWR oder der Schweiz ist nicht eingeschränkt. Die Förderung ist in der Regel auf einen Zeitraum von drei bis maximal zwölf Monate angelegt.
5. Art und Umfang, Höhe der Zuwendung
Die Zuwendungen können im Wege der Projektförderung als nicht rückzahlbare Zuschüsse gewährt werden.
Bemessungsgrundlage für Zuwendungen an Unternehmen der gewerblichen Wirtschaft sind die zuwendungsfähigen projektbezogenen Kosten. Im Hinblick auf die große Anwendungsnähe in dieser Fördermaßnahme können diese Kosten für kleine Unternehmen bis zu 50 % und für mittlere Unternehmen bis zu 40% anteilsfinanziert werden.
Als finanziellen Orientierungsrahmen für diese Fördermaßnahme gelten maximal 100.000 Euro Zuwendung für ein Vorhaben, das zwölf Monate nicht übersteigen darf. Es wird davon ausgegangen, dass beantragte Vorhaben nur in begründeten Ausnahmefällen eine kürzere Projektlaufzeit als sechs Monate vorsehen.
Deilmann Business Consulting ist langjährig auf die Fördermittelberatung von KMU spezialisiert. Wir haben bereits zahlreiche Projekte mit Finanzierungsförderungen und Zuschüssen erfolgreich begleitet. Durch unsere bundesweit sehr gute Vernetzung mit den Förderinstitutionen und unsere Erfahrung in den Beantragungsprozessen zeichnen wir uns durch eine professionelle Analyse, eine ausgefeilte Konzeption und eine erfolgreiche Antragstellung in der Förderberatung aus.